RLS - Restless Legs Syndrom

Beim Restless-Legs-Syndrom (RLS) handelt es sich um Missempfindungen meist in den unteren Extremitäten und damit verbundenem Bewegungsdrang, einer motorischen Unruhestörung der Beine. Die Beschwerden treten nur in Ruhe, also vor allem abends und nachts auf.

Die Erkrankung ist zumeist idiopathisch, also ohne erkennbare Ursache, seltener auch sekundär, also die Folge einer anderen Störung. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Erkrankung hat zwei Altersgipfel; zum Einen tritt sie vorwiegend bis zum mittleren Alter auf und zum Anderen nach Erreichen des 60. Lebensjahres.

Die Krankheitshäufigkeit in Deutschland liegt bei 5-10 % (bis zum mittleren Alter) und nimmt nach Erreichen des 60. Lebensjahres noch einmal um 10-20 % zu. Ca. 2-3 % der Bevölkerung leiden unter einem schweren RLS, das medikamentös behandelt werden muss.

Die Diagnose stellt sich im wesentlichen klinisch, also nach genauer Anamnese-Erhebung und Untersuchung durch den erfahrenen Arzt, dennoch sind nachfolgende Laboruntersuchungen obligat: Kleines Blutbild, Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin, T3, T4, TSH; ferner zur Abgrenzung zu ähnlichen Krankheitsbildern sind weiterhin ratsam: Fe-Stoffwechsel, ggf. Schwangerschaftstest, Vitamin B12, Folsäure und der L-Dopa-Test (L-Dopa ist ein Medikament zur Parkinson-Therapie), dieser Test kann bei Ansprechen als klinischer Nachweis für ein RLS gelten.

Verlauf und Prognose: In den meisten Fällen ist die Erkrankung nur mild ausgeprägt und bedarf keiner Behandlung.

Therapie: In schweren Fällen wird eine medikamentöse Therapie eingeleitet. Zur Abschätzung des Schweregrades und auch zur Überwachung der Wirksamkeit einer medikamentösen Therapie eignet sich der RLS-Fragebogen.

In der medikamentösen Therapie wird empfohlen:

  • Dopaminagonisten wie Pramipexol oder Ropirinol, die eine Therapiemöglichkeit beim Morbus Parkinson darstellen
  • Narkotika – Arzneimittel zur Erzeugung einer Narkose
  • Benzodiazepine (Beruhigungsmittel)
  • Antikonvulsiva (krampflösende Medikamente) – wie beispielsweise Carbamazepin, Clonazepam

Weitere nicht-medikamentöse Therapien

Allgemeine Maßnahmen

  • Begrenzter Alkoholkonsum
  • Begrenzter Koffeinkonsum
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Vermeidung von Schlafmangel

Ernährungsmedizin

Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin, zur Mikronährstofftherapie und zur Sportmedizin erhalten Sie in unserer Spezialsprechstunde.

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Kardiotraining)
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)

Psychotherapie

  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) Postfach 91 01 52, D-51071 Köln Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • RLS e. V. – Deutsche Restless Legs Vereinigung, Schäufeleinstr. 35, 80687 München, Telefon: 089-550 2888-0, Fax: 0-89 550 2888-1, E-Mail: info@restless-legs.org, Internet: www.restless-legs.org